30 Dezember 2022

Das große Hi-Fi ABC – So wählen Sie Ihre Quelle aus

In unserer neuen Reihe vermitteln wir Ihnen zunächst das Grundwissen für die Zusammenstellung einer erstklassigen Hi-Fi-Anlage. Und dafür fangen wir im ersten Teil ganz von vorne an: Nämlich bei der Auswahl der geeigneten Quelle.

Was ist eine Quelle?

Der Kauf und die Einrichtung einer Hi-Fi-Anlage kann für Unerfahrene schnell zu einer frustrierenden Erfahrung werden. Es gibt so vieles zu beachten, wo soll man da nur anfangen? Doch keine Sorge: In diesem schier unüberwindlichen Labyrinth an Informationen sind wir Ihr Ariadnefaden! Dazu haben wir eine Reihe an Blogartikeln erstellt, in denen wir alle wichtigen Hi-Fi-Grundlagen ausführlich und verständlich erklären. Außerdem finden Sie hier auch interessante Videos mit extrem nützlichen Tipps von renommierten Fachleuten, wie zum Beispiel von den Akustikingenieur:innen von Bowers & Wilkins.

Dafür fangen wir ganz von vorne an, nämlich bei der ersten wichtigen Entscheidung, die Sie beim Zusammenstellen einer komplett neuen Hi-Fi-Anlage treffen müssen: Die richtige Wahl des Audioformats, also des Mediums, über das Sie Ihre Musik abspielen möchten. Hi-Fi-Fans bezeichnen dies oft als „Quelle“.

...Die richtige Wahl des Audioformats, also des Mediums, über das Sie Ihre Musik abspielen möchten. Hi-Fi-Fans bezeichnen dies oft als „Quelle“.

Prinzipiell gibt es viele verschiedene Arten, um mit einer Hi-Fi-Anlage Musik abzuspielen. Allerdings gibt es drei Möglichkeiten, die unter Expert:innen zu den wichtigsten – und beliebtesten – Optionen zählen: Schallplatten, CDs und Streaming-Dienste. Je nach Budget und persönlichem Interesse können Sie sich für eine, für zwei oder sogar für alle drei dieser Quellen entscheiden. Dabei gilt: Je mehr Optionen, desto mehr Flexibilität. Wenn Sie sich allerdings auf nur eine Quelle konzentrieren, können Sie einen größeren Teil Ihres Budgets in bestmögliche Qualität investieren. Doch dazu später mehr.

Wie sich die Quelle auf die Audioleistung auswirkt

Nehmen Sie sich bei der Auswahl Ihrer Quelle genügend Zeit. Denn welche Klangqualität letztendlich aus Ihren Lautsprechern kommt, wird genau an diesem Punkt entschieden. Natürlich ist jeder einzelne Baustein Ihrer Anlage von hoher Bedeutung, doch wenn Sie direkt mit einer minderwertigen Audioquelle beginnen, werden Sie darauf niemals ein zufriedenstellendes Klangerlebnis aufbauen können.

Wir sind extrem stolz auf unsere Lautsprecher und darauf, dass sie Musik genau so wiedergeben, wie sie von den Künstler:innen ursprüngliche gedacht ist. Doch kein Lautsprecher dieser Welt kann Klangverlust oder Verzerrungen ausgleichen, die schon im allerersten Schritt der Klangbildung entstehen. Daher ist das nachfolgende Sprichwort in der Hi-Fi-Welt nach wie vor überaus zutreffend: „Wenn Müll reinkommt, kommt nur Müll raus“.

Ihre drei Hauptoptionen sind also:

Wir haben also: Schallplatten, CDs und Streaming-Dienste. Jede davon bietet Vor- und Nachteile, und für jede dieser Optionen finden sich sowohl leidenschaftliche Fans als auch scharfe Kritik.

Letztendlich gilt: Die richtige Wahl hängt schlicht und ergreifend von Ihrem persönlichen Geschmack ab. Wie Raphael Stier des renommierten Schallplattenladens Resident Music im britischen Brighton es uns gegenüber so schön formuliert hat: „Es gibt keine falsche Art, Musik zu genießen. Wer Musik liebt, wird sich in jedem Fall immer mehr verlieben.“

Gehen wir nun die grundlegenden Fakten der verschiedenen Quellen durch. Dazu erhalten Sie einen kurzen Überblick darüber, wie Sie das Beste aus der jeweiligen Quelle herausholen können, für die Sie sich entscheiden.

Schallplatten

Noch vor wenigen Jahren wären Schallplatten vielleicht erst gegen Ende eines solchen Artikels aufgetaucht und dann auch da nur eher beiläufig. Klar, bei Audiophilen stehen Platten schon immer hoch im Kurs. Da Audiophile quasi selbst Klangprofis sind, kann man davon ausgehen, dass ihre Anlagen perfekt zusammengestellt sind und somit per sé über erstklassigen Sound verfügen.

Doch seit einigen Jahren erlebt die klassische Langspielplatte eine Renaissance und erfreut sich inzwischen unter Musikfans wieder großer Beliebtheit. Musikliebende weltweit schätzen dabei vor allem, wie sich Platten in der Hand anfühlen und wie viel beeindruckender die kunstvoll gefertigten Albumcover auf den 30 Zentimeter großen Hüllen im Vergleich zu CDs oder in Streaming-Diensten zur Geltung kommen. Mittlerweile gibt es moderne Schallplatten in einer großen Auswahl an attraktiven Farben, und viele Neuauflagen bieten neben dem klassischen Schwarz oft noch eine exklusive Farbalternative, wofür Musikfans gerne Geld ausgeben. Das Album „Skinty Fia“ der irischen Post-Punk Band Fontaines D.C. erschien auf vier verschiedenen Vinyl-Editionen, darunter eine Doppel-LP. Diese bietet bestimmte Vorteile, die wir später hier noch im Detail besprechen. Die gute Nachricht dabei ist, dass diese farbenfrohen Schallplatten, auch „Coloured Vinyl“ genannt, inzwischen nicht mehr wie in der Vergangenheit mit schlechter Audioqualität assoziiert werden. Heutzutage stehen sie der schwarzen Option in nichts mehr nach.

Und das ist von entscheidender Bedeutung, denn es geht uns – wie immer – vor allem um herausragende, atemberaubende Soundqualität. Und von Schallplatten abgespielte Musik klingt einfach himmlisch. Es handelt sich hierbei nicht um ein digitales Format, weswegen man Schallplatten nicht eins zu eins mit CDs und Streaming-Diensten vergleichen kann. Doch es lässt sich einfach nicht leugnen, wie wunderbar warm der Klang einer Schallplatte ist, vor allem im Vergleich zu CDs. Die Erfahrung zeigt, dass Menschen, die die Vorteile von Schallplatten selbst hautnah erleben, fast nie wieder zu CDs greifen wollen.

Die Vor- und Nachteile von Schallplatten

Das Für und Wider von Schallplatten lässt ich je nach persönlichem Geschmack ganz unterschiedlich auslegen, insbesondere, wenn es um eines der Hauptmerkmale von LPs geht.

Denn wenn Sie eine Schallplatte abspielen möchten, müssen Sie dafür zunächst einige Schritte durchlaufen: Zu Beginn wählen Sie eine Platte aus Ihrer Sammlung. Sie ziehen die Innenhülle aus dem Cover und erst dann die eigentliche Platte aus dieser Hülle. Diese legen Sie auf den Plattenspieler, schalten den Plattenspieler an und warten, bis dieser genug Geschwindigkeit aufgenommen hat. In der Zwischenzeit reinigen Sie die sich drehende Platte mit einer speziellen Bürste. Dann heben Sie den Tonarm an, bewegen ihn zu der Stelle, wo das erste Lied beginnt und senken vorsichtig die Nadel. Anschließend schließen Sie die Abdeckung Ihres Plattenspielers und kehren danach mit bedachten, nicht zu kräftigen Schritten an Ihren Platz zurück (und Sie dürfen natürlich nicht vergessen, nach der Hälfte des Albums die Platte umzudrehen). Dann gehen Sie all diese Schritte nochmal in umgekehrter Reihenfolge durch, bevor Sie eine neue Platte herausholen.

Klingt herrlich? Dann sind Schallplatten genau das Richtige für Sie und niemand wird Sie jemals vom Gegenteil überzeugen können.

Klingt wie die Hölle auf Erden? Dann Finger weg von den Vinyls!

Ein weiteres Problem mit Schallplatten ist der Preis: Sie sind nun einmal ziemlich teuer, egal, ob Neuerscheinung oder gebraucht in gutem Zustand. Mit dem Aufschwung ihrer Beliebtheit sind auch die Preise auf Höhenflug gegangen, zumal Plattenfirmen durchaus interessiert daran sind, die Verluste wettzumachen, die die abnehmenden Verkaufszahlen von CDs aufgrund der Streaming-Dienste verursachen. Und Streaming bietet einfach nicht dieselben Gewinne, es sei denn, man heißt Adele.

So holen Sie das Beste aus Ihren Schallplatten heraus:

Wenn man all die Einzelheiten aufzählen würde, wie man das Beste aus Schallplatten herausholt, könnten man Unmengen an Blogartikeln damit füllen. Und tatsächlich existieren bereits Tausende dieser Art. Aber eigentlich müssen Sie aber nur ein paar Dinge im Hinterkopf behalten, wenn Sie Schallplatten als primäre Audioquelle verwenden wollen.

Erstens: Vinyl ist nicht gleich Vinyl. Sie werden feststellen, dass viele Schallplatten eine Gewichtsangabe enthalten. Oft steht dort 120 g oder 140 g, manchmal aber 180 g, was im Vergleich zu den beiden unteren Kategorien seltener ist. Bei dieser Gewichtsangabe geht es nicht nur darum, dass sich die Platte in Ihrer Hand schön schwer anfühlt. Klar, das allein ist schon ein gutes Gefühl. Aber zusätzlich dazu ist 180 g-Vinyl auch viel robuster und weniger anfällig für Verformungen. Das kostet ein bisschen extra, kann aber langfristig gesehen eine gute Investition sein.

Des Weiteren ist es belegt, dass die 180 g-Schallplatte besser klingt, da die höhere Qualität des Materials das Pressen der Platte begünstigt (während der Herstellung werden die Rillen haargenau in den Vinyl-Rohling gepresst, über die die Nadel des Plattenspielers später läuft). Dies wiederum ermöglicht bessere Klangdetails und einen tieferen Bass. Außerdem ist es oft so, dass auf 180 g-Platten veröffentlichte Alben qualitativ besser produziert werden. Und Plattenfirmen, die sich diese Mühe machen, stecken oft auch mehr Zeit und Detailverliebtheit in die Produktion und das Mastering.

Zu den Beispielen für bessere Details gehört vor allem das sogenannte Half Speed Mastering-Verfahren, was zu einer exquisiten Klangwiedergabe führt. Dabei wird die Vorlage für die Pressmatrize, der sogenannte Lackschnitt einer LP, in halber Geschwindigkeit gefertigt, was die Qualität stark erhöht. Auch unsere geschätzten Kolleg:innen der berühmten Abbey Road Studios bieten diese spezielle Technik an. Eine Reihe maßgeschneiderter Vinyl-Pressungen ikonischer Alben unter Verwendung dieses Verfahrens können hier erworben werden.

Eine besonders exklusive Art, Schallplatten zu hören, sind die neuerdings vermehrt gepressten und häufig neu gemasterten 45 rpm Schnitte, im Vergleich zu den traditionellen 33 1/3. Auch dieses Verfahren führt zu einer erhöhten Klangqualität, wirkt sich allerdings auch auf den Preis aus: Ein Standard-Album muss hierbei oft auf zwei Platten anstatt auf eine gepresst werden, was höhere Kosten mit sich bringt.

So pflegen Sie Ihre Vinyl-Schallplatten richtig:

Damit Sie lange Freude an Ihren Schallplatten haben und diese in einem tadellosen Zustand bleiben, ist die richtige Pflege und Aufbewahrung absolut essenziell. So können Sie langfristig atemberaubenden Sound genießen. Zuallererst: Platten sollten nach dem Hören stets umgehend wieder pfleglich weggeräumt werden. Klingt einleuchtend. Ich wünschte allerdings, ich hätte diesen Rat als Teenager besser in die Tat umgesetzt, denn dann wären einige meiner 40 Jahre alten Platten heute definitiv in einem besseren Zustand!

Die richtige Aufbewahrung ist ein absolutes Muss! Platten müssen senkrecht ins Regal gestellt werden. Dabei dürfen sie nicht anlehnen! Nach welchem System Sie Ihre Platten am besten sortieren, überlassen wir ganz Ihnen! Der Raum, in dem Ihre Platten gelagert sind, sollte eine durchgehend angenehme, nicht zu warme, Temperatur mit wenig Luftfeuchtigkeit haben. Denn erhöhte Luftfeuchtigkeit und zu hohe Temperaturen können Ihrer Plattensammlung schon in kürzester Zeit schaden, hauptsächlich durch Schimmel und Verformung. Auch direktes Sonnenlicht kann Schaden anrichten. Also: Selbst, wenn die Plattensammlung auf dem Fensterbrett ganz schön was hermachen würde, bitte ins Regal stellen.

Zur Pflege: Es gibt ein umfangreiches Arsenal an Reinigungsutensilien eigens für Schallplatten zu erwerben, von einfachen Bürsten, die die Platte direkt auf dem Plattenspieler reinigen – übrigens das Mindeste, in das Sie investieren sollten – bis hin zu verschiedenen LP-Waschmaschinen, bei denen Sie etwas tiefer in die Tasche greifen müssen.

Eine der besten Investitionen für Ihre Platten sind allerdings Plastikhüllen. Mit diesen können Sie Ihre Platten auf günstige Art und Weise sicher aufbewahren, während die ikonischen Außenhüllen in gutem Zustand bleiben, da diese weniger aus dem Regal gezogen werden und sie sich daher weniger schnell abnutzen. Dies hat jetzt zwar keinen direkten Einfluss auf die Klangqualität, doch wenn die Außenhüllen in gutem Zustand sind, steigert sich auch der Wiederverkaufswert Ihrer Platten, sollten Sie sich jemals dazu entscheiden, Ihre Plattensammlung aufzulösen.

Und das Wichtigste kommt zum Schluss: Achten Sie darauf, dass Ihr Plattenspieler korrekt eingestellt ist. Alle Hi-Fi-Geräte profitieren von einer soliden Plattform, auf der sie aufbaut sind, aber für Vinyl ist das besonderes wichtig. Es lohnt sich immer, eigens für den Plattenspieler in ein spezielles Gestell zu investieren. Falls das keine Option ist, stellen Sie sicher, dass Ihr Plattenspieler auf einer ebenen und festen Oberfläche steht. Dabei müssen Sie allerdings aufpassen, dass durch Herumlaufen verursachte Vibrationen die Stabilität Ihres Plattenspielers nicht beeinträchtigen. Holzböden können hier oft zum Problem werden. In einem solchen Fall müssten Sie leider darauf verzichten, zu Ihrer Lieblingsmusik das Tanzbein zu schwingen.

Auch den Grundeinstellungen und der Wartung und Pflege Ihres Plattenspielers müssen Sie ausreichend Beachtung schenken. Das fängt beispielsweise bei der Beschwerung des Tonarms an, was entscheidend für einen erstklassigen Klang und die Unversehrtheit Ihrer Schallplatten ist. Darüber hinaus sollten Sie regelmäßig darauf achten, dass alle beweglichen Teile stets staubfrei sind! Aber das ist ein Thema für einen anderen Blog. Die nötigen Informationen hierfür erhalten Sie vom Hi-Fi-Händler Ihres Vertrauens oder auf der Website des Herstellers. Damit Sie lange Freude an Ihren Schallplatten haben und diese in einem tadellosen Zustand bleiben, ist die richtige Pflege und Aufbewahrung absolut essenziell. So können Sie langfristig atemberaubenden Sound genießen. Zuallererst: Platten sollten nach dem Hören stets umgehend wieder pfleglich weggeräumt werden. Klingt einleuchtend. Ich wünschte allerdings, ich hätte diesen Rat als Teenager besser in die Tat umgesetzt, denn dann wären einige meiner 40 Jahre alten Platten heute definitiv in einem besseren Zustand!

Die CD

Die einst so omnipräsente Compact Disc, oder kurz „CD“, löste Ende der 1980er Jahre die Schallplatte für mehr als 30 Jahre als führender Tonträger ab. Und obwohl die LP für immer in der Versenkung verschwunden zu sein schien, konnte die CD ihr phönixhaftes Comeback letztendlich nicht verhindern. Heute haben Schallplatten CDs beim Umsatz ganz klar überholt.

Die bescheidene CD ist allerdings nach wie vor eine tolle Audioquelle und auch heute noch sehr beliebt – hauptsächlich auch deshalb, weil viele Musikfans weltweit über ganze Sammlungen verfügen, die komplett aus CDs bestehen. Und was auch noch für den Newcomer spricht: Es gibt sehr viel Musik, die zumindest in physischer Form nur auf CD erhältlich ist, vor allem Titel aus den späten 1990ern und den frühen 2000ern, die nie auf Vinyl rauskamen.

Und dann wäre da noch der Kostenfaktor: CDs sind relativ günstig! Wenn Sie mit Ihrer Sammlung also komplett von vorne beginnen möchten, dann können Sie dies mit CDs relativ schnell umsetzen, egal ob Sie neue oder gebrauchte Compact Discs erwerben möchten. Hier ein Kostenvergleich: Das Album „Music For Animals“ von Nils Frahm kostet auf Vinyl rund 70 € (vier LPs). Die Dreifach-CD ist dagegen schon für 20 € zu haben. Das ist schon ein großer Preisunterschied, und Sie sparen außerdem noch Zeit und Energie, denn Sie müssen beim Hören nicht mal aufstehen und die CD umdrehen.

Es gibt allerdings auch ein paar Nachteile. Zunächst: Wird es CDs auch noch in ferner Zukunft geben? Vielleicht nicht – also investieren Sie eventuell in ein Format, dass es in 10 Jahren gar nicht mehr geben wird? Das hätte natürlich keinen Einfluss auf die CDs, die Sie bereits besitzen oder die Sie noch gebraucht erwerben können.

Für uns liegt die größere Herausforderung in der Klangqualität. Als CDs erstmals auf den Markt kamen, wurde ein großes Tamtam gemacht und behauptet, es handele sich um die beste Produktionsoption aller Zeiten. Das stimmt allerdings nicht: Im Vergleich zu hochauflösenden Streaming-Diensten weisen CDs erhebliche Mängel auf, und sie können auch nicht mit den wundervoll warmen Klängen der Vinyl-LP mithalten. Und um diese Klangeinbußen zu erkennen, muss man kein Musikexperte sein.

Wenn Sie also schnell eine günstige Musiksammlung aufbauen möchten, sind CDs definitiv eine gute Option. Sollte Ihnen allerdings die absolute Klangqualität mehr am Herzen liegt, ziehen Sie am besten eine alternative Quelle in Erwägung.

So holen Sie das Beste aus Ihren CDs heraus:

Wenn die CD Ihre bevorzugte Audioquelle ist, können Sie auf folgende Art das Beste aus ihr herausholen. Zunächst: Nur weil Ihre PlayStation oder Xbox CDs „abspielen“ kann, sind Spielekonsolen noch lange keine adäquaten Anlagen. Spielekonsolen müssen viele Prioritäten erfüllen, aber eine hochwertige Audioperformance gehört leider nicht dazu.

Der traditionelle Ansatz ist ein CD-Player. Klingt offensichtlich, aber es gibt noch weitere Möglichkeiten. Der klassische CD-Player besteht aus zwei Teilen: Zum einen ist da die Schubladen-Vorrichtung zum „Transport“, also zum Einlegen, Drehen und Lesen der CD. Entscheidend für die Klangqualität des Players ist der zweite Teil, der Digital/Analog-Wandler bzw. DAC (Digital Analog Converter), der die digital aufbereiteten Signale von der CD in analoge Klänge übersetzt, die wir dann schließlich in Form von Musik hören. Die große Mehrzahl an CDs werden auf diese Weise abgespielt, und es sind viele erstklassige CD-Player erhältlich.

Die zweite Option zum Abspielen ist grundsätzlich hochwertigen, audiophilen Spitzensystemen vorbehalten, die über spezielle CD-Transport- und Wandlervorrichtungen verfügen. Der Vorteil hierbei ist, dass jede Komponente eigens für ihren bestimmten Zweck so eingesetzt wird, dass eine bestmögliche Performance mit hoher Klangqualität erzielt werden kann. Der Nachteil ist allerdings, dass durch den Einsatz einer weiteren Komponente mehr Kabel benötigt werden und dadurch potenzielle Schwachstellen entstehen können. Darüber hinaus ist diese Variante auch etwas kostspieliger.

Um das Beste aus Ihren CDs herauszuholen, benötigen diese ebenfalls Pflege und eine angemessene Aufbewahrung. In den frühen Anfängen der CD wurde gerne behauptet, diese wäre unkaputtbar. Das ist allerdings nicht der Fall! Sie sind im Vergleich zu Vinyls zwar weniger empfindlich, aber sie müssen dennoch mit Bedacht behandelt werden: Es dürfen sich kein Staub oder Fingerabdrücke auf ihnen befinden und sie müssen regelmäßig mit speziellen Staubtüchern und Reinigungsmitteln gesäubert und fachgerecht in ihren Hüllen aufbewahrt werden. Vor allem Kratzer müssen auf jeden Fall vermieden werden, denn sonst „springt“ die CD!

Streaming

Streaming ist der absolute Newcomer in der Welt der Hi-Fi-Quellen und hat eine Menge zu bieten. In den Anfangszeiten des MP3-Filesharings hätte es niemand für möglich gehalten, dass sich Streaming einmal zur besten Option für echten High-Fidelity, hochauflösenden Sound entwickeln würde. Die Anzahl an Streaming-Anbietern für hochauflösende Optionen wächst konstant, und im Vergleich zu den Alternativen mit geringerer Auflösung sind die Kosten meist nicht viel höher.

Apropos Kosten: Für den Preis einer LP oder ein paar CDs bekommt man beim Streaming einen Monat lang Zugang zu fast allen Titeln, die man sich nur wünschen kann. Na gut, der Nachteil ist, dass man die Musikstücke nicht besitzt und keinen Zugang mehr zu den Playlisten hat, wenn man die Gebühr nicht mehr zahlt. Aber ist das wirklich so wichtig? Millionen von Menschen scheint das egal zu sein.

Wenn der physische Besitz von Tonträgern auch für Sie nicht von hoher Bedeutung ist, könnte Streaming genau das Richtige für Sie sein. Und auch wenn es keinen Streaming-Dienst gibt, der „alle Musiktitel der Welt“ im Angebot hat, ist die Auswahl zugegebenermaßen immens! Wenn Sie also gerade in der Stimmung sind, ein bestimmtes Album Ihrer Lieblingskünster:innen zu hören oder Sie ein Lied im Radio gehört haben und sich dieses genau jetzt anhören möchten, nutzen Sie einfach die Suchfunktion der Streaming-Plattform und hören sich das Stück bzw. Album nach Belieben an. Diese Art des Musikhörens ist zwar mittlerweile zur Selbstverständlichkeit geworden. Aber es ist trotzdem ziemlich beeindruckend, dass so etwas so einfach und ohne Weiteres möglich ist!

Viele Streaming-Dienste verwenden mittlerweile komplexe Algorithmen, die die Präferenzen ihrer Nutzer:innen analysieren und so individuelle Vorschlagslisten erstellen. Diese Funktion war früher zugegebenermaßen noch ziemlich einfach gestrickt, nach dem Motto: „Sie mögen The Jam? Dann hören Sie sich doch gerne Paul Weller an“. Heutzutage sind diese Vorschläge oft sehr ausgeklügelt und können tolle musikalische Entdeckungen für uns mit sich bringen. Man erhält auf diesen Plattformen Zugang zu Unmengen an sorgfältig ausgewählte Playlisten, quasi Mixtapes von Millionen von Menschen, mit denen man den gleichen exquisiten Musikgeschmack teilt.

Die Nachteile: Man besitzt die Musik nicht. Was für viele auch gar kein Problem ist. Allerdings lässt sich das unbeschreiblich tolle Gefühl, einen Tonträger zu besitzen, nicht mit Geld aufwiegen. Dieses Gefühl, einen Tonträger tatsächlich in der Hand zu halten, abzuspielen, das Cover und das Booklet zu studieren, herauszufinden, was die Plattenfirma noch so veröffentlicht hat, und so viel mehr – damit können Streaming-Dienste einfach nicht mithalten. Na gut, es gibt ja noch Google und außerdem auch Zusatzhinweise zu Titeln und Alben bei den Streaming-Anbietern … Aber es ist einfach nicht dasselbe!.

So holen Sie das Beste aus Ihrem Streaming-Dienst heraus

Es sollte Ihnen auf jeden Fall Spaß machen, den für Sie geeigneten Streaming-Dienst zu finden. Die Auswahl an Anbietern ist zwar groß und kann auf den ersten Blick etwas abschreckend wirken. Doch die meisten Streaming-Plattformen locken mit Schnupperangeboten, wodurch Sie ganz entspannt mehrere ausprobieren können, bevor Sie sich für einen Anbieter entscheiden.

Wenn Sie hochauflösendes Audio wollen – und davon gehen wir stark aus – empfehlen wir, auf Spotify und Co. komplett zu verzichten. Denn trotz großer Beliebtheit können solche Anbieter leider keine hochauflösenden Streams liefern. Glücklicherweise gibt es andere Dienste, wie TIDAL, Apple, Amazon und Qobuz, die mit beeindruckenden Katalogen aufwarten und darüber hinaus hochauflösenden Sound bieten.

In manchen Fällen, wie zum Beispiel bei Apple, fallen für das sogenannte High-Res-Streaming nicht einmal höheren Gebühren an. Ein möglicher Nachteil als Nicht-Apple-Nutzer:in ist allerdings, dass man sich nicht unbedingt ein neues Handy zulegen möchte, falls die Musik hauptsächlich mobil abgespielt werden soll. In diesem Fall ist Amazon Music Unlimited vielleicht besser für Sie geeignet, vor allem dann, wenn Sie bereits über ein Prime-Abonnement verfügen und diesen Service daher zu einem günstigeren Preis ergattern können.

Aber wie gesagt, probieren Sie am besten selbst in Ruhe verschiedene Streaming-Anbieter aus. Und nicht vergessen: Der Spaßfaktor steht dabei an erster Stelle!

Ein weiterer wichtiger Punkt ist, wie Sie auf die Streaming-Plattform zugreifen wollen. Heutzutage haben wir fast alle ein Handy in der Tasche, mit dem wir Zugang zu Streaming-Diensten haben und Musik über einen smarten Wireless-Lautsprecher wie den Zeppelin oder über einen mit Bluetooth ausgestatteten Verstärker abspielen können. Allerdings ist dies eventuell nicht die beste Option für Sie, wenn höchstmögliche, erstklassige Klangqualität ihre absolute Priorität ist.

Es gibt Verstärker, die über integrierte Spotify- oder TIDAL Connect-Funktionen verfügen. Der Kauf einer „Quelle“ ist somit gar nicht nötig. Oder wenn Sie aufs Ganze gehen möchten, können Sie auch einen speziellen Netzwerk-Streamer als Quelle auswählen, den Sie wie einen CD-Player oder Plattenspieler an Ihren Verstärker anschließen.

Und schließlich dürfen Sie nicht vergessen, in den Einstellungen bei Ihrem Streaming-Dienst die höchstmögliche Hi-Res-Qualitätswiedergabe auszuwählen. Die Hi-Res-Option gehört oft nicht zu den Grundeinstellungen. Achten Sie also auf jeden Fall darauf, damit Sie erstklassigen Sound genießen können.

Der Kostenfaktor

Der klassische Ansatz beim Aufbau eines erstklassigen Hi-Fi-Systems ist, das Budget in zu dritteln – ein Drittel für die Quelle, ein Drittel für den Verstärker und ein Drittel für die Lautsprecher. Aber vergessen Sie nicht, etwa 10 % Ihres Budgets für die Kabel einzuplanen, denn auch diese können die Klangqualität entscheidend beeinflussen!

Mit diesem Ansatz können Sie ein ausgewogenes Klangsystem aufbauen mit der Option, Ihre Anlage in Zukunft weiter auszubauen, falls Sie irgendwann einmal in ein Upgrade investieren möchten.

Ein hochmodernes System sollte idealerweise jedoch nur aus zwei Komponenten bestehen. Wenn Sie einen Verstärker mit eingebauter Streaming-Funktion verwenden, wie oben erwähnt, können Sie Ihr Budget theoretisch aufteilen und vermehrt sowohl in Lautsprecher als auch Verstärker investieren. Auf diese Weise können Sie Ihr verfügbares Budget für diese beiden Komponenten entsprechend erhöhen!

„Reduzieren Sie die Gesamtzahl Ihrer Quellen auf ein Minimum und erhöhen Sie die Qualität auf ein Maximum. So holen Sie das Beste aus Ihrem Budget raus.“


– Andy Kerr, Bowers & Wilkins

Probieren Sie Ihre Quellen vorab aus

Egal, wie Ihre Präferenzen ausfallen, es ist immens wichtig, dass Sie Ihr System vorab ausprobieren, bevor Sie investieren. Am besten tun Sie dies natürlich vor Ort beim Hi-Fi-Händler Ihres Vertrauens. Dort finden Sie aller Wahrscheinlichkeit nach eine große Auswahl an Plattenspielern, Turntables, CD-Playern und ausgewählten Streaming-Diensten für unterschiedliche Budgets. Ein guter Händler verfügt außerdem über einen Raum, in dem Sie alle Optionen in Ruhe Testhören können.

Ein Insider-Tipp von uns zum Thema Probehören verschiedener Quellen: Hören Sie sich in den unterschiedlichen Formaten immer das gleiche Musikstück an. So fallen Ihnen Unterschiede besser auf und die Wahl fällt Ihnen nachher leichter. Beim Händler im Geschäft findet sich bestimmt mindestens ein Klassiker auf CD und LP zum Vergleichen. Sie sollten aber auch Ihre eigene Musik mitbringen. Nur so können Sie effektiv austesten, wie sich Ihre Lieblingsstücke anhören.

Bei dieser Gelegenheit können Sie auch feststellen, welche Optionen Ihnen in Bezug auf Verstärker und Lautsprecher zur Verfügung stehen ... Aber dazu bald mehr in unserem Blog!

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